Und wie jener Golem zu einem Lehmbild in derselben Sekunde erstarrte, in der die geheime Silbe des Lebens aus seinem Munde genommen ward, so müssten auch, dünkt mich, alle diese Menschen entseelt in einem Augenblick zusammenfallen, löschte man irgendeinen winzigen Begriff, ein nebensächliches Streben, vielleicht eine zwecklose Gewohnheit bei dem einen, bei einem anderen gar nur ein dumpfes Warten auf etwas gänzlich Unbestimmtes, Haltloses - in ihrem Hirn aus.
Gustav Meyrink: Der Golem. München: Deutscher Taschenbuch Verlag, 2004.

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